„Die Entscheidung für oder gegen Interim Management fällt nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip.“
Mag. Brigitte Kosits hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Personalmanagement und ist seit 2007 als HR Interim Managerin für die personalBasis tätig.
Im Interview gibt Mag. Brigitte Kosits, Interim Managerin mit langjähriger Erfahrung, Einblick in ihre Arbeit.
Warum ist es deiner Meinung nach für Unternehmen sinnvoll HR Interim Manager einzusetzen?
Kosits: HR Interim Management wird eingesetzt in Akutsituationen wie z.B. krankheitsbedingter Ausfall oder kurzfristigen Austritten aber auch nach mittelfristiger Planung wie etwa bei Karenzfällen. Die Entscheidung fällt in beiden Situationen nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip. In Akutsituationen geht es darum, den HR-Betrieb ohne nennenswerten Qualitätsverlust aufrecht zu erhalten, wichtige Aktivitäten weiter zu führen oder spezielles Know-How einzubringen. Diese Einsätze dauern in der Regel 3-6 Monate bis entweder ein regulärer Mitarbeiter gefunden wird oder der ursprüngliche Mitarbeiter zurückkehrt. Die Kosten sollen dabei in etwa dieselben sein, wie die Personalkosten des letzten Positionsinhabers.
Was schätzen deine Kunden besonders an deiner Leistung als HR Interim Managerin?
Kosits: Schnelle Auffassungsgabe, Einfühlungsvermögen, Expertenwissen, Ruhe und Gelassenheit – Unternehmen, die es nicht gewohnt sind, einen Interim Manager ins Haus zu holen, haben Sorge, den sensiblen Bereich Human Resources in „fremde“ Hände zu legen, daher ist es extrem wichtig, Sicherheit in der Thematik zu vermitteln, zuverlässig und umsichtig vorzugehen sowie vertrauensvoll und unterstützend zu agieren.
Wie gelingt es dir, dich möglichst rasch in ein neues Mandat als HR Interim Managerin einzuarbeiten?
Kosits: In den 10 Jahren meiner Selbstständigkeit hatte ich im Schnitt pro Jahr 1 Interimseinsatz mit einer Verweildauer von 4 Monaten bis zu einem Jahr und einer Kapazität von 25 bis 30 Stunden pro Woche. Die Unternehmen sind vielfältig – Finanzdienstleistung, Automobilzulieferindustrie, Transport- & Logistikunternehmen, Lebensmittelhandel, Pharmaindustrie, Facility Management Services. Da lernt man viele verschiedene HR-Aufgabenfelder und Unternehmenskulturen kennen. In dieser Zeit habe ich gelernt, sehr rasch neue Strukturen und Kommunikationswege zu identifizieren. Es geht darum, die Organisation als Ganzes sowie die HR-Prozesse im Speziellen zu erfassen. Dienlich dabei sind neben Organigrammen und Stellenbeschreibungen, Gespräche mit Geschäftsführern, Abteilungsleitern und Betriebsräten. Gibt es einen festgehaltenen klaren HR-Jahreszyklus und HR-Prozesse, kann sehr schnell mit der konkreten Aufgabenumsetzung gestartet werden. Sind diese Strukturen und Dokumentation nicht vorhanden, braucht es regen Austausch mit dem HR-Team und/oder den Führungskräften.
Was war das Schönste, was ein Kunde in Bezug auf HR Interim Management jemals zu dir gesagt hat?
Kosits: Zu hören, dass ich sehr rasch als eigener Mitarbeiter wahrgenommen werde und hohes Adaptionsvermögen habe, macht mich besonders stolz.
Wie wird sich deiner Meinung nach der Interim Markt in Österreich in den nächsten Jahren entwickeln?
Kosits: Die wirtschaftliche Situation verlangt von Unternehmen hohe Elastizität in Bezug auf Kapazität und Kosten. Von Dienstnehmern wird immer mehr ein kurzfristig abrufbarer Einsatz erwartet, um Spitzen abzudecken sowie Mehrstunden in ruhigeren Zeiten abzubauen. Diese Elastizität ist mit HR Interim Management möglich. Daher wird diese Art des Arbeitsverhältnisses mehr und mehr an Attraktivität gewinnen. Wenn Interim Manager wie ich selbst auch mit eigenem Gewerbeschein tätig sind, bringt das auch Sicherheit in Umgang mit der Sozialversicherung und den Einkommensabgaben sowie vor allem auch eine Haftungssicherung.
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